13. Januar 2016

Gespräch der Gewerkschaft Justizvollzug (BSBD) und der Landtagsabgeordneten Ingrid Sahler-Fesel (SPD) mit Vertretern der Presse aus dem Bereich Trier

Strafvollzugsbeamte fordern mehr Schutz!

Sehr besorgt sind die rheinland-pfälzischen und die Trierer Vollzugsbeamten zusammen mit der SPD Abgeordnete Ingrid Sahler-Fesel aus Schweich wegen der verschärften Gewaltbereitschaft gegenüber Staatsbediensteten. Auch in Rheinland-Pfalz gab es in der Vergangenheit schon verbale und körperliche Gewalt hinter Gittern, betroffen waren auch die dort tätigen Bediensteten. Nach den schrecklichen Vorfällen Ende des letzten Jahres in Paris, die gezeigt haben, dass Jedermann aber insbesondere Staatsdiener im Visier von Terroristen stehen, sind auch die Vollzugsbediensteten verunsichert.

Im Jahr 2013 war das Ministerium der Justiz und für den Verbraucherschutz kurz davor die Schusswaffen gänzlich aus dem rheinland-pfälzischen Strafvollzug zu verbannen.

Dass Schusswaffen nicht hinter Gefängnismauern gehören müssen und nach den gesetzlichen Vorgaben auch unzulässig sind, steht außer Frage, erklärt der Vorsitzende der Gewerkschaft Strafvollzug, Winfried Conrad, in einer Stellungnahme. Die Tatsache, dass Transporte von Gefangenen außerhalb der Anstalten seit dem Jahr 2013 nur noch in besonderen Ausnahmefällen mit Waffen durchgeführt werden, hält die Gewerkschaft für äußerst riskant und insbesondere der aktuellen Sicherheitslage auch nicht angemessen. Festgenommene IS Täter und Sympathisanten werden bei gestiegenem Fahndungsdruck vermehrt in den Vollzugseinrichtungen des Landes auftauchen, so die Trierer Vollzugspraktiker.

Am meisten ärgert aber die Trierer Kolleginnen und Kollegen, dass man die Ausbildung an der Schusswaffe für den Beamtennachwuchs komplett eingestellt hat. Ein unhaltbarer Zustand! Die damaligen Einwendungen gegen die Abschaffung der Schusswaffen gelten auch noch heute für den nur eingeschränkten Einsatz:

Eine Übertragung – auch nur teilweise – der Sicherungsaufgaben auf die Polizei ist auf Grund der aktuellen Flüchtlings- und Sicherheitssituation nicht möglich.