Erstmalig bot der BSBD Rheinland-Pfalz eine gemeinsame Fahrt für Pensionäre und Aktive an. Ziel war Görlitz an der polnischen Grenze.
Dort war die Gruppe in einer kirchlichen Einrichtung - dem Wenzelshausstift - untergebracht und wurde dort auch bestens verpflegt. Auf der Hinfahrt am ersten Seminartag stand der Besuch der Stadt Meißen auf dem Programm, nachdem der Besuch in einer thüringischen Vollzugseinrichtung nicht umsetzbar war. Der zweite Tag stand im Zeichen der Stadt Bautzen. Am Vormittag wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das dortige ehemalige Gefängnis geführt, die seit der Wendeeine Gedenkstätte ist. Geschockt und entsetzt waren die Gruppenmitglieder überdie Geschichte der Bautzener Gefängnisse. Nicht nur die traurige Geschichte des Stasigefängnisses, auch die Geschichte von Bautzen 1 - dem gelben Elend, jetzt JVA Bautzen - wurde erwähnt.
Am Nachmittag wurde - in einer mit vielen Zahlen und Informationen - die Stadt Bautzen unter professioneller Begleitung zweier Fremdenführerinnen erkundet.
Der zweite Tag stand im Zeichen des kleinsten Mittelgebirges Deutschlands, dem Zittaugebirge. Dieses Gebirge liegt im Dreiländereck Deutschlands, Polen und der Tschechei. Von Görlitz aus ging es zunächst über viele kleine Ortschaften zu der ehemaligen reichen und mächtigen Stadt Zittau, die im Mittelalter bis zur Wende viele Industriebetriebe hatte. Nach der Wende endete jedoch diese Erfolgsgeschichte jäh. Viele Industriebetriebe mussten schließen, die junge Bevölkerung verlies die Stadt. Jetzt hat sich aber das Blatt gewendet,wegen des erblühenden Tourismus. Nun fehlen aber die notwendigen Arbeitskräfte. Mit all diesen interessanten Informationen wurden die Seminarteilnehmer von ihrem ortsansässigen Reisebegleiter Uwe Wolf versorgt. Unter seiner Leitung wurde auch der Ort Oydin erkundet. Die Anreise dorthin erfolgte von Zittau aus mit der Schmalspurbahn. Zum Abschluss des interessanten Tages wurde noch ein Industriebetrieb in Herrnhut besucht.
Tag drei des Seminars begann mit einer einstündigen Rundfahrt durch die wunderschöne Stadt Görlitz. Geprägt von der Architektur des Jugendstiles fühlten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurückversetzt in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Auch der anschließende Altstadtrundgang vermittelte anschaulich die beeindruckende Geschichte der Stadt.
Nachmittags besuchten die noch „aktiven Justizvollzugsbediensteten“ die JVA Görlitz. Mitten in der Innenstadt gelegen begrüßte dort der BSBD Ortsverbandsvorsitzende Sören Handke die Kolleginnen und Kollegen aus Rheinland-Pfalz. Auch der Behördenleiter der JVA ließ es sich nehmen die Besuchsgruppe zu begrüßen. Nach einer kurzen Einführung wurde die Gruppe durch die Vollzugseinrichtung geführt. Herzlichen Dank für seine Unterstützung und großartigen Organisation gilt dem Kollegen Handke.
Auch die Abende wurden im harmonischen und kollegialen Kreis zwischen Aktiven und Pensionären und deren Mitreisenden verbracht. Die „gefürchteten“ Musikquize am Abend brachten Stimmung in die Mannschaft von Jung und Alt.
Die Rückfahrt wurde noch für einen Abstecher nach Weimar unterbrochen. Organisator und Landesvorsitzender Winfried Conrad bedankte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Disziplin und ihr Interesse. Er wies darauf hin, dass sich auch weiterhin der BSBD für die Belange der Bediensteten einsetzt. Dazu gehören auch die Veranstaltungen nach dem Bildungsfreistellungsgesetz RLP.
Besonderer Dank galt und mit Applaus belohnt dem Engagement des Kollegen Thomas Reiz aus dem Ortsverband Rohrbach, der als souveräner Busfahrer die Gruppe chauffierte.