Justizvollzugsbeamte erleiden gesundheitliche Beeinträchtigungen bei der Kontrolle eines Haftraumes
Landesvorsitzender Winfried Conrad schockiert über den Vorfall in der JVA Diez - In der Nassauische Neue Presse äußert er sich zu den Vorfällen.
"Ich bin sehr schockiert darüber, dass die Vollzugskollegen bei der Kontrolle eines Haftraumes gesundheitliche Beeinträchtigungen erlitten haben. Es ist zu Ausfallerscheinungen gekommen, die Beamten haben sogar ihre Namen und Geburtsdaten nicht mehr nennen können. Nun muss recherchiert werden, wie es dazu gekommen ist. Und der Dienstherr muss sicherstellen, dass die Beamten bei einem solchen Verdacht nicht ungeschützt in einen Haftraumes gehen müssen. In anderen Bundesländern werden Postsendungen an Gefangene bereits vor der Übergabe fotokopiert und die Originale einbehalten. Denn manche Briefumschläge sind mit Drogen kontaminiert. Und synthetische Drogen sind nur schwer oder gar nicht optisch erkennbar. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass mindestens der derzeitige Personalbestand erhalten bleibt! Die Aufgaben werden immer mehr , die von der Landesregierung geplanten Personaleinsparungen sind der falsche Weg."
Hintergrund:
Wegen gesundheitlicher Probleme nach vermutlich passivem Drogenkonsum wurden drei Bedienstete der JVA von einem Arzt untersucht und anschließend nach Hause gebracht. Nachdem sich bei fünf Häftlingen der Verdacht auf den Konsum künstlicher Drogen ergeben hatte, wurden die Gefangenen in separaten Räumen untergebracht und die Zellen kontrolliert. Dabei könnten die drei Beamte unfreiwillig Gase eingeatmet haben, die umgehend zu Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und leichten Ausfallerscheinungen führten. Die Symptome sollen ähnlich gewesen sein wie beim aktiven Konsum. Noch ist der Verdacht nicht bestätigt, doch geht Anstaltsleiter Josef Maldener davon aus, dass die fünf Häftlinge eine synthetische Droge herstellten und auch konsumierten. Sie wurden ebenfalls untersucht und stehen seither unter Betreuung der medizinischen Abteilung.