14. Mai 2014

Gesundheitsprävention bei Strafvollzugsbediensteten - Gewerkschaft Strafvollzug ist enttäuscht!

Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen beschäftigte sich der Rechtsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages mit dem Gesundheitszustand der Strafvollzugsbediensteten. Die Initiative geht auf einen Termin der Gewerkschaft mit hochrangigen Fraktionsvertretern der Grünen zurück. Die Gewerkschafter beklagten in dem Treffen, dass das Thema Gesundheitsprävention zu wenig im Fokus der Verantwortlichen sei, obwohl hohe Krankenstände und vorzeitige Zurruhesetzungen schon seit Jahren von der Gewerkschaft thematisiert würden.

Als Zuhörer an der Sitzung des Rechtsauschusses nahmen Landesvorsitzender Winfried Conrad und der BSBD Landesbeauftragte für Gesundheitsfragen Ingfried Klahr teil. Über das, was sie dort hörten aus dem Munde des Ministers, waren die beiden Gewerkschaftler nicht nur enttäuscht sondern auch verärgert. Die Aufzählung von Fortbildungsveranstaltungen auf Anstaltsebene und die wenigen Fortbildungsangebote der Justizschule in Wittlich sprechen wohl nicht unbedingt für eine „ Aufbruchsstimmung“ in der Gesundheitsprävention für Strafvollzugsbeschäftigte. Fragen nach einem schlüssigen Konzept des Ministeriums, nach Supervision für den AvD und nach Maßnahmen zur Senkung der Krankenstände und viele weitere Fragen blieben unbeantwortet.

Erfreulich konnten die BSBD´ler aber zur Kenntnis nehmen, dass alle anwesenden Fraktionen – Grüne, CDU und SPD – der Gesundheitsprävention für die Beschäftigten im Strafvollzug einen großen Stellenwert einräumten und mehr Engagement des Ministerium einforderten.

Ein „Tag des Salates“ und regelmäßig angebotene Erste-Hilfe-Kurse sind zwar zu begrüßen, werden aber den - wie oben beschrieben - tatsächlichen Problemen nicht gerecht.

Begrüßt wird auch die Tatsache, dass das Projekt „Gesund führen“ – angeregt und begleitet durch den BSBD, jetzt zwar unter einer neuen Bezeichnung und als förderungswürdiges Projekt des Ministerium – mehrfach vom Minister positiv erwähnt wurde. An dem Projekt werden sich jetzt auch – neben der Pilotanstalt Koblenz – andere Vollzugseinrichtungen beteiligen.

Gut so!

Wir hoffen auch auf die weitere Unterstützung der Fraktionen in Fragen der Gesundheitsprävention unserer Kolleginnen und Kollegen, resümierte Conrad.