01. Dezember 2017

Europa und der Justizvollzug in Baden-Württemberg waren Seminarinhalt

Fast 50 Kolleginnen und Kollegen aus fast allen Anstalten des Landes traten die viertägige Reise Richtung Süden an. Kollege Thomas Reiz vom OV Rohrbach hatte sich dankenswerterweise als Busfahrer zur Verfügung gestellt. Sicher und professionell chauffierte er die Kolleginnen und Kollegen.

Zuerst führte die Fahrt zur JVA Offenburg, eine der neusten Justizvollzugsanstalten unseres Nachbarlandes. Dort wurde die Seminargruppe von dem Behördenleiter

Hans-Peter Wurdak begrüßt und fast drei Stunden ausführlich informiert. Nach der Einladung zum Mittagessen durch den örtlichen BSBD traf man sich zum Gedankenaustausch mit dem Vorsitzenden des örtlichen Personalrats und ÖV Vorsitzenden Boris Rexter. Beeindruckt von den baulichen Gegebenheiten und der Vollzugskonzeption trat die Seminargruppe die Weiterreise in ihr Quartier am Feldberg im Schwarzwald an.

Der Abend stand im Zeichen der Vorstellungs- und Begrüßungsrunde und der Vorbereitung des K Z - Besuchs in Netzweiler. Trotz Anlaufschwierigkeiten wegen Busausfalls konnte das geplante Programm des Vormittags in Angriff genommen werden. Der Besuch der JVA Freiburg stand als Seminarpunkt an. Empfangen wurde die Gruppe vom Verwaltungsleiter Peter Zielinski - ein alter BSBDler und eine feste Größe im Landesverband BW - und OV Vorsitzenden Matthias Vogginger. Die Verspätung wurde von den Freiburger Kollegen professionell kompensiert. Neben den vorbildlichen Arbeitsbetrieben wurde auch der in Freiburg angesiedelten Sicherungsverwahrung große Aufmerksamkeit gewidmet. Nach einem super Mittagessen startete in der Stadt Freiburg die Seminargruppe zum Abarbeiten der ihr gestellten Aufgaben.

Der dritte Tag stand im Zeichen der gemeinsamen Geschichte von Frankreich und Deutschland. Besucht wurde die Gedenkstätte des KZ Natzweiler im Elsass. Zwar schien bei dem Besuch die Sonne, aber die dort gewonnen Eindrücke dämpfte dennoch die Stimmung in der Seminargruppe. Erst 1940 in Betrieb genommen, wurde es als erstes KZ von den Alliierten befreit. Zahllose KZ Häftlinge ließen dort ihr Leben. Straßburg war das nächste Reiseziel. Geplant war der Besuch des Europäischen Parlaments. Glück war, dass die monatliche Sitzungswoche stattfand und so

konnten die Seminarteilnehmer/innen auch eine Plenarsitzung live verfolgen. Im Anschluss daran wurde sie von einem hochqualifizierten Mitarbeiter der EU Verwaltung über die Aufgaben und die Arbeit des EU Parlaments informiert. Hier wurde auch die Zukunft der EU nach dem Brexit beleuchtet. Mit viel Input verließen die Rheinland-Pfälzer das imposante Parlamentsgebäude. Der letzte Seminartag wurde für eine kurze Reflektion genutzt bevor die Rückfahrt angetreten wurde. Insgesamt war der Landesverband mit einer hochmotivierten und disziplinierten Gruppe auf Tour.