Justizminister wünscht neuen Bediensteten einen guten Start.
Abschlussfeier an der Justizvollzugsschule Rheinland-Pfalz in Wittlich
Aus den Händen von Justizminister Herbert Mertin erhielten die 19 rheinland-pfälzischen Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse und Ernennungsurkunden. Der Minister gratulierte den jungen Leuten zu ihrer Entscheidung für einen Beruf, der normalerweise kaum von der Gesellschaft wahrgenommen und anerkannt werde – höchstens dann, wenn ein (meist negativer) Vorfall über die Medien verbreitet werde. In der Regel werde immer dann der Ruf nach härteren Strafen lauter, so Mertin. „Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass drakonische Strafen nicht von Straftaten abhalten,“ gab der Minister zu bedenken und verwies in diesem Zusammenhang auch auf einen entsprechenden, mangels Erfolgs abgebrochenen Praxisversuch in den USA vor ungefähr 15 Jahren. Umso wichtiger sei es, beschrieb Mertin das „Kerngeschäft“ der Justizvollzugsbediensteten, am Ende der Strafzeit nicht einfach nur die Tür zu öffnen, sondern die Gefangenen auf den Tag ihrer Entlassung vorzubereiten.
Sechs Absolventen des gerade beendeten Lehrgangs werden künftig in der JVA Saarbrücken tätig sein. Ihnen überreichte Dr. Manfred Kost, Leitender Ministerialrat im Justizministerium des Saarlandes, Ihre Urkunden. Im Jahr 1985 wurden zum ersten Mal saarländische Strafvollzugsbedienstete in Wittlich ausgebildet, da das Saarland keine eigene Aus- und Fortbildungsstätte für den Justizvollzug besitzt.
Für die neuen Beamtinnen und Beamten heißt es jetzt erst einmal, das Gelernte in der Praxis anzuwenden. Allerdings sollte mit dem Tag der Abschlussfeier nicht das Lernen endgültig abgeschlossen sein, gab Justizminister Mertin den Absolventen mit auf den Weg. Er ermutigte sie, ihre Kenntnisse durch rege Teilnahme an den Fortbildungsveranstaltungen der Justizvollzugsschule zu erweitern, um auf die neuen Herausforderungen, die dem Vollzug in den nächsten Jahren bevorstehen, optimal vorbereitet zu sein.