Aufbauschulung für die Personalräte der Justiz
- Foto: BSBD-intern Seminargruppe
Die letzte Schulung des Jahres 2022 wurde Mitte November in der Jugendherberge Wolfstein in der Nähe von Kaiserslautern durchgeführt.
Über 15 Personalratsmitglieder aus dem Justizvollzug und der Justiz nahmen gemeinsam an der als Aufbauschulung teil
Die Organisation lag - wie gewohnt - in den erfahrenen Händen des Kollegen Winfried Conrad Landesvorsitzender des BSBD Landesverbandes Rheinland-Pfalz und erfahrener Personalvertreter. Nach gewohnter Begrüßung und Vorstellungsrunde übernahm die Referentin Christine Jurgielewicz die weitere Gestaltung des Vormittagsprogramms. Kollegin Jurgielewicz ist erfahrene Tarifvertreterin auf allen Ebenen der Personalratsarbeit. Zunächst im örtlichen Personalrat ihrer Justizvollzugsanstalt und seit zwei Jahren als stellvertretende Vorsitzende im Hauptpersonalrat - Bereich Strafvollzug - beim Ministerium der Justiz. Ihr Thema war: Die Aufgaben und Probleme der Vertreter/innen der Tarifkräfte im Personalrat. Informativ und kurzweilig wurde das Thema von der Kollegin angegangen. Dabei konnte sie auch ihre langjährige Erfahrung als Mitglied der AG Tarif auf der BSBD-Bundesebene einbringen.
Der Nachmittag war reserviert für das Thema Konflikte in der Personalratsarbeit.
Kein Personalrat ohne Konflikte - so war der Gedanke, der dieser Themenstellung zu Grunde lag. Als professionellen Referenten konnte Sascha Müller von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft aus Kaiserslautern gewonnen werden. Pfarrer Müller ist nicht nur evangelischer Seelsorger, sondern auch schon Jahrzehnte als Bildungsreferent und Konfliktberater tätig. Den ersten Tag nutzte der Referent zum Einstieg in die Problematik. Wegen der Komplexität des Themas war auch der Vormittag des zweiten Seminartages für die Abarbeitung vorgesehen. Hier stand zunächst das Thema Mobbing im Fokus. Wie geht ein Personalrat damit um, wenn ein Bediensteter oder Bedienstete mit Mobbingerfahrungen sich hilfesuchend an den Personalrat wendet. Anschaulich und nachvollziehbar erläuterte Herr Müller - an einem anonymen Beispielfall aus dem Bereich des Justizvollzuges - wie man als Personalrat an die Problematik herangeht. Ziel sollte immer sein, dass der Laden weiter läuft, ohne im Vorfeld für eine der Betroffenen Partei zu ergreifen. Auch die Verhaltensmuster nach Konfliktsituationen wurden erörtert.
Auch die Thematik des Nachmittag Programmes hatte es in sich. Übergriffe im Job! Wann die Hand am Arm eine sexuelle Belästigung ist. Welche Hilfen kann der Personalrat Betroffenen geben. Als Referent hatte Winfried Conrad zunächst 5 Fallbeispiele erarbeitet, die zu Beginn des Referats von gebildeten Kleingruppen bearbeitet wurden. Was ist noch Kompliment und wann beginnt die sexuelle Belästigung. Welcher Witz oder welche Bemerkung ist sexistisch oder nur geschmacklos. Wie geht der Personalrat mit Betroffenen und Hilfesuchenden um?
Klare sexuelle Belästigungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern müssen unterlassen werden und Sanktionen nach sich ziehen. Ein konkreter Auftrag tätig zu werden, muss jedoch durch die Betroffenen erfolgen. Intensiv und nachhaltig wurden von den Schulungsgruppen Lösungsansätze diskutiert und erarbeitet.
Die Schulungsgruppe war sich einig darüber, dass man auch präventiv zum Beispiel auch in einer Personalversammlung die Problematik erörtert.