Zu einem sehr intensiven Gedankenaustausch reisten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Frauen im BSBD“ in die Landeshauptstadt Mainz. Ziel war das Abgeordnetengebäude in dem sich die Gruppe mit Abgeordneten der Fraktion Die Grünen/ Bündnis 90 trafen. Teilnehmer waren neben den beiden Abgeordneten Katharina Raue und Gunther Heinisch auch der Mitarbeiter des Abgeordneten Heinisch, Herr Schikowski, entschuldigt war MdL Anne Spiegel – die Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion –. MdL Raue bemerkte zu Beginn des Gespräches an, dass sich erstmals eine Gruppe weibliche Bedienstete aus dem Vollzug mit Anliegen an die Fraktion wenden, mit der Polizei seien solche Treffen schon mehrfach erfolgt. Sehr offen und ungeschminkt sprachen die weiblichen Gewerkschaftsvertreterinnen die aktuellen Probleme der Frauen im Vollzug an.
Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter dem Gesichtspunkt des Schichtdienstes wurde sehr intensiv erörtert. Schichten nur im Blockmodell – 1 Woche Vollzeit, in der nächsten Woche frei – sind nach Meinung der Frauen nicht mit Familie aber insbesondere auch der Kinderbetreuung zu vereinbaren. Gefordert ist eine intelligente Dienstplanung, die neben den dienstlichen Erfordernissen auch die Belange der meist Teilzeitkräfte abdeckt.
Weitere Themen waren:
Nicht mehr zeitgemäße Unterbringung in der Justizvollzugsschule in Wittlich in der Ausbildung und bei Fortbildungsveranstaltungen
Inhalte der Ausbildung – keine Verkürzung der Ausbildungszeit
Personalabbau/ hohe Krankenstände
Wiedereinstieg in das Arbeitsleben nach der Elternzeit
Teilzeitbeschäftigung
Mobbing am Arbeitsplatz
Sexualpädagogische Weiterbildung des Vollzugspersonals
Thema war auch der Einsatz von Tarifkräften und Anwärterinnen und Anwärter im Vollzug. Hier wurde auf die Problematik hingewiesen, dass diese Kolleginnen und Kollegen – ohne über eine abgeschlossene Ausbildung im Vollzug zu verfügen – als „Lückenfüller“ personelle Engpässe ausgleichen müssen.
Mit großem Interesse hinterfragten die Abgeordneten die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Vorgaben für den Vollzug. Hier merkten die Kolleginnen kritisch an nicht im notwendigen Umfange über die Gesetzesinhalte und Ziele informiert worden zu sein. Nach dem Motto „hier habt ihr mal den Gesetzestext und nun macht mal“ wurden die Kolleginnen und Kollegen in den Vollzugsalltag entlassen.
Zum Abschluss des Gesprächs versprachen die Abgeordneten sich den vorgetragenen Punkten anzunehmen. Im 2. Halbjahr 2015 wollen sich die Teilnehmer erneut treffen.